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Türen im Rollenspiel

veröffentlicht am: 31.12.2023
Türen im Rollenspiel

Das Jahr geht zu Ende und ein Neues Jahr kommt. Es beginnt mit dem Januar,  benannt nach Janus, dem römischen Gott des Überganges und der Türen. Auch in Rollenspielen begegnen uns viele Türen, Ein- und Ausgänge, Höhlen und Brunnenschächte. Diese können verschlossen oder offen sein, mit Fallen gesichert oder durch Rätsel verschlüsselt. Sie bieten oft ganz eigene Herausforderungen und Fragen: Was muss man tun, um hindurch treten zu können? Was wartet dahinter? Und… möchte ich das überhaupt herausfinden? Interessanter als Türen und was dahinter liegt, ist oft noch das Verhalten der Spielenden, wenn sie darauf treffen, denn auch sie kennen die vielen Möglichkeiten, die Türen bieten. Da gehen Interessen von Spielenden und Charakteren auch schon einmal durcheinander. Die Vorsicht von dem unbekannten Übergang ist manchmal gerechtfertigt, kann aber auch lähmend sein. Viele Spielleitende haben schon erlebt, dass die Heldengruppe vor einer scheinbar gefährlichen Türen lange verharrt und diskutiert. Wenn Übergänge zuvor als gefährlich erlebt wurden, werden sie irgendwann automatisch als Bedrohung eingestuft. Im Rollenspiel führt der Übergang meist zu etwas Unbekanntem, einer fremden Bedrohung aber auch zu einem Schatz oder einem möglichen Verbündeter.

Je nachdem, was für einen Charakter man spielt, kann ein Übergang viel leichter zu überwinden sein: Der Zwerg traut sich in die Höhle, in der der Elb Raumangst bekommt. Dafür kann dieser hoch in die Bäume gelangen. Der Hobbit kann allerdings als einziger durch das kleine Fenster schleichen und der edle Ritter spricht frei in der Gesellschaft des Grafen, der andere Helden nicht beachtet.

So ähnlich ist das auch in unserer realen Welt. Für manchen ist an einer Stelle eine verriegelte Tür, wo ein anderer kaum die Schwelle bemerkt. Ob durch körperliche, geistige oder soziokulturelle Unterschiede: Türen und Barrieren sehen für uns alle unterschiedlich aus. Wenn ihr bemerkt, dass jemand einen Umweg gehen muss, schaut genau hin: Vielleicht ist da eine Tür, die ihr selbst nicht gesehen habt. Und falls ihr einen Schlüssel dabei habt, könnt ihr sie vielleicht aufhalten.

Durch welche Türen ist EduTale in 2023 gegangen und vor welchen steht EduTale im nächsten Jahr?

Die schönsten und aufregendsten Türen, durch die ich im vergangenen Jahr gegangen bin, waren die Tore zu den Rollenspiel Conventions und der SPIEL in Essen, sowie die Entscheidung, mein Spiel „Abenteuer im Märchenwald“ zu veröffentlichen. Sich dazu zu aufzuraffen, sich öffentlich auf eine Ausstellung zu begeben, die ganze Organisation von Materialien, Stand, Anfahrt und Auf-&Abbau war ein Schritt durch eine Tür und dahinter habe ich mit Erleichterung nichts Schlimmes gefunden, sondern tolle Menschen, spannende Erlebnisse und positive Rückmeldung zu meinen Konzept. Das Spiel hat Anklang gefunden, wurde als Neuheit auf der SPIEL präsentiert und wurde sogar von der Presse aufgenommen. Auch hier erlebte ich Gutes, nachdem ich den Mut gefasst hatte, durch eine neue Tür zu gehen. Und 2024…? Da sind noch einige Türen vor mir, teils verschlossen, teils geöffnet, die etwas mit einem Buch zu tun haben, mit einem neuen Spiel und einer stärkeren Verknüpfung mit der Academia und der internationalen RPG Szene. Ich werde noch einige Zeit vor und in diesen Türen stehen, vielleicht etwas grübeln, wie und wann ich diese am besten öffnen oder betreten kann. Aber eines ist sicher: Ich werde hindurchgehen.

 

Und für eure Türen wünsche ich euch ebenso viel Glück und Beherztheit, diese zu öffen.

 

Mit offenen Grüßen