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Das Angelspiel ist ein Spiel, dem kaum jemand entkommen kann. Fast jedes Kind (jedenfalls in Deutschland) begegnet im zuhause oder im Kindergarten. Man angelt mit einer kleinen, meist magnetischen Spielzeugangel Fische und andere Gegenstände aus einem umrahmten, nicht einsehbarem Bereich. Dieser Bereich markiert ist der Teich, das Aquarium oder das Meer,  einen Raum der Imagination und Ungewissheit. Natürlich ist es auch ein Geschicklichkeitsspiel: Die Fische fallen schnell herunter, wenn man nicht aufpasst. Es gibt auch Versionen, in denen man Fische direkt ins Wasser wirft und sie daraus angelt: weniger Imagination, oder mehr Geschicklichkeit. Dann gibt es noch die mechanische Version, bei der sich Fische auf einer Scheibe drehen und ihre Mäuler öffnen und schließen. Die Spielenden wetteifern jedoch meist um den besten Fang bzw. meisten Punkte und fühlen sich dabei wie kleine Sportangler, aber manchmal auch wie Entdecker, die eine Unbekannte Welt erkunden.

Als Kind hat mich das Angelspiel sehr fasziniert. Obwohl ich irgendwann die Fische kannte stellte ich mir manchmal vor, dass plötzlich etwas anderes aus dem Wasser käme, etwas nicht vorhersehbares. Das dies nicht geschah störte mich dabei nicht.

Später entdeckte ich, dass es auch andere Angelspiele gab: Konsolenspiele, die das Wettangeln simulierten (was ich schnell langweilig fand) oder aber Angelspiele als Mini Games z.B. in Breath of Fire oder in Minecraft, welche mich deutlich mehr faszinierten, sie glichen sehr meinem Angelspiel aus Kindheitstagen.

Natürlich ist Angeln auch selbst für einige eine Art Spiel Bzw. Sport. Auch das habe ich ausprobiert. Und ich muss sagen: Die Faszination war für mich ähnlich wie bei meinem Angelspiel im Kinderzimmer. Auch hier weiß man eigentlich, was überhaupt anbeißen könnte (meistens natürlich nichts). 

 Diese Faszination für das Angeln und unerwartete Fänge hat kulturgeschichtlich eine lange Tradition. Schauen wir nur auf Goethes „Der Fischer“ und der See wird zu einem Raum der Projektion von Wünschen und Ängsten.

Und dann habe ich The Fischermans Wife von Julia Ellingboe gespielt. Also endlich ein TTRPG in dem man der Fischer bzw. seine Frau oder das Ungeheuerliche in ihrer Umgebung spielt. Es ist sicher sehr weit Weg von dem unschuldigen Kinderspiel, allerdings hat es auch einige Gemeinsamkeiten. Auch hier gibt es den Raum der Fischenden und den anderen Raum, zu dem sie keinen direkten Zugang haben, mit dem sie aber interagieren. Die große Freiheit der einzelnen Rollen ermöglicht, dass man tatsächlich nicht genau vorhersagen kann, wie der Fang aussehen wird.

Natürlich lässt sich auch das Ursprüngliche Angelspiel in Pen&Paper einbauen, oder in Form einer einfachen Liste für einen Zufallsgenerator. Ob man das Angeln nun ausspielt oder auswürfelt: Man kann es nutzen, um sich zu überlegen, was es zu fangen geben könnte und ein wenig Spannung in das Spiel zu bringen.

Vielleicht probiert ihr das mal aus?

Liebe Grüße, Kathrin

Natürlich kann man sich bei Pen-&-Paper schnell in den ganzen Systemen und Materialien verlieren, die es dazu gibt. Es kann aber auch nicht schaden sich umzusehen, was links und rechts vom Hobby noch existiert.

Obwohl ich gerade in letzter Zeit besonders für spielleiterlose Formen von Erzählspielen brenne, habe ich auch immer wieder festgestellt, dass das Spielleiten für viele eine Erfahrung ist, von der sie sehr profitieren: Kinder lernen, sich zu strukturieren, deutlich zu sprechen und Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig stärken sie ihr Selbstwertgefühl. Viele Spielende schätzen eine Spielleitung, die eine Geschichte vorbereitet hat und sie an spannende, neue Orte führt. Um dieses geführte Reise immersiv zu unterstützen habe ich in der Vergangenheit oft Szenenbilder genutzt, die ich vor meinen Spielleiterschirm gestellt habe.

Jetzt endlich ist mir aufgefallen, dass es eine Erzählform gibt, die ganz ähnlich vorgeht: Das Kamishibai. Kamishibai ist ein japanisches Papiertheater bzw. „Märchenbilderschaukasten auf der Straße“ (vgl. Wikipedia „Kamishibai“). Uns es sieht tatsächlich fast aus wie ein DM-Screen.

Natürlich hat es seine ganz eigene Tradition. Wenn ihr lernen wollt es für Kinder- und Jugendgruppen anzuwenden findet ihr kostenlose Weiterbildungen für Menschen in der Jugend- und Bildungsarbeit bei Eine Art Haus unter kamishibai-akademie.org. Hier kann man viel über Sprachförderung und kulturellen Austausch lernen.

Natürlich kann man Kamishibai auch einfach als sehr hübschen Screen nutzen. Ich werde mich aber erstmal in das Thema einarbeiten und sehen, wie ich hier Vorteile beider Methoden kombinieren kann.

Liebe Grüße,

Eure Kathrin

Unser neues edukatives Rollenspielprojekt – Innovation für die Bildung von morgen

Mit Freude möchten wir Ihnen unser neues edukatives Rollenspielprojekt vorstellen, das durch das DATIPilot-Förderprojekt „Zukunft erspielen“ unterstützt und in Kooperation mit LAGIP (Bonn Lab for Analog Games and Imaginative Play) entwickelt wird. Dieses kürzlich gestartete Projekt zielt darauf ab, die Innovationskraft von Tabletop-Rollenspielen für den Einsatz in der Bildungsarbeit zu erschließen. Dabei möchten wir insbesondere Lehrende, Trainer, Coaches sowie Wissenschaftler dazu befähigen, eigene Rollenspiele für die Bildungs- und Lernpraxis zu entwickeln und anzuwenden.

Was erwartet Sie?

Unser Rollenspielprojekt bietet einen flexiblen Rahmen, einen Experimentierkasten mit edukativen Rollenspielen namhafter Designer (u.a. Alex Roberts und D. Vincent & Meguey Baker), die auf eine Vielzahl von Bildungszielen ausgerichtet sind. Diese können Förderung sozialer Kompetenzen und Aspekte von Integration und interkultureller Bildung ansprechen. Die entwickelten Spiele sollen nicht nur die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten der Teilnehmenden anregen, sondern gleichzeitig als praxisorientierte Lehrmethoden dienen, die sich nahtlos in bestehende Bildungsangebote integrieren lassen.

Die edukativen Rollenspiel-Bausteine bieten eine einmalige Möglichkeit, Lernen auf eine neue, interaktive und spielerische Art kennenzulernen und selbst zu gestalten. Wir sind überzeugt, dass Tabletop-Rollenspiele ein großes Potenzial besitzen, Lernprozesse zu bereichern und neue Impulse für die Wissensvermittlung zu setzen. Sie fördern Teamarbeit, Kommunikation und Problemlösungsfähigkeiten, was sie besonders wertvoll für den Bildungsbereich macht.

Kooperationsmöglichkeiten

Als Teil dieses innovativen Vorhabens möchten wir Sie herzlich einladen, sich auf der Didacta, einer der größten Messen für Bildung und Unterricht, näher über den aktuellen Stand des Projekts und die vielseitigen Kooperationsmöglichkeiten zu informieren. Wir sind in Halle 5, Stand B14 zu finden. Es erwarten Sie spannende Einblicke in die praktischen Anwendungen und die didaktischen Konzepte, die unser Rollenspielprojekt unterstützt.

Dort können Sie auch unser Rollenspiel Abenteuer im Märchenwald kennenlernen und ausprobieren. Abenteuer im Märchenwald ist das erste deutsche, kommerziell vertriebene Pen-&-Paper Rollenspiel im Bildungsbereich und seit 2023 im Handel erhältlich.

Werden Sie Teil der Veränderung!

Wenn Sie sich für die Entwicklung und Anwendung von Rollenspielen in Ihrer Bildungsarbeit interessieren, besuchen Sie gerne unsere Webseite oder nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf. Wir stehen Ihnen für alle Fragen rund um die Integration von Tabletop-Rollenspielen in Ihre Lehrmethoden zur Verfügung.

Gemeinsam möchten wir die Bildung der Zukunft gestalten und freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Besuchen Sie uns auf der Didacta oder tragen Sie sich für Neuigkeiten in unseren Newsletter ein.

Abenteuer im Märchenwald wird jetzt langsam erwachsen. Was ich damit meine?

Nun, die Idee von Abenteuer im Märchenwald war, ein leicht zugängliches, Spiel für den zielorientierten Einsatz zu entwickeln, das vor allem Zeigt, dass Rollenspiel als Methode in professioneller Anwendung funktionieren kann.

Die Rückmeldungen, die ich in letzter Zeit, vor allem in Anschluss an die SPIEL24 bekommen habe zeigen, dass es genau das auch erreicht hat: Es wird in Unterricht und Therapie eingesetzt, aber es inspiriert auch die Anwender dazu, selbst Materialien in ähnlicher Form zu gestalten, das Spiel für andere Lernziele, Themen und Fächer anzupassen und dafür Materialien zu entwickeln. 

 Abschlussarbeiten von Studierenden und Referendaren nutzen das Spiel als Ausgangspunkt. Die Bremer Stadtmusikanden reisen im Englischunterricht nach London, entdecken Farben im Kunstunterricht und versuchen in Philosophie ethischen Fragen auf den Grund zu gehen. Motivierte, junge Menschen entwickeln aktuell wunderbare Materialien für dieses Spiel. Sobald diese öffentlich zugänglich sind, werde ich sie hier auf der Seite verlinken.

 Auch bei System Matters wird es einen Zugriff darauf geben.

 Deshalb hier mein Aufruf: Wen  ihr selbst Materialien erstellt habt, meldet euch gerne. Es wäre schade, wenn sie nicht weiter genutzt werden. Denn, obwohl, wie mir gesagt wurde, die Unterrichtsplanung mit Rollenspiel sehr viel Spaß macht, ist es doch viel Arbeit, die möglichst genutzt und gewürdigt werden sollte.

Auch dieses Jahr sind wir wieder auf der SPIEL in Essen. Ihr findet uns in Halle 2 am Stand D.430 in Kooperation mit der Uni Bonn, mit der wir in der nächsten zeit ein gemeinsames Projekt durchführen werden. Hoffentlich bekommen wir auch im Bereich des EducatorsDay (Samstag) einen Tisch. Hier sind wir aber auf jeden Fall indirekt Teil des Programms: Franziska Häge stellt ihren Film über Rollenspiel und Therapie vor, zu dem ich (Kathrin) auch etwas beitragen durfte. Unser aktuelles Spiel Abenteuer im Märchenwald bekommt ihr weiterhin auch am Stand von System Matters. Wenn ihr uns auf der SPIEL besuchen möchtet schaut also gerne vorbei, wir freuen uns über euren Besuch!

Liebe Grüße,

Kathrin und Team

Unser Rollenspiel „Abenteuer im Märchenwald“ gibt es jetzt schon eine  Weile. Es hat sich gezeigt, dass das Interesse daran nicht nur für den Einsatz in Bildung und Therapie besteht, sondern es auch gut im Hobbybereich funktioniert.

Ein Beispiel dafür war die spontane Runde, die HighlanderGames Bremen auf den Bremer Spieletagen organisiert hat. Hier wurde auch die Idee geäußert, das Spiel für Kindergeburtstage zu nutzen, da es vom Anspruch, Umfang und Thema gut dazu passt. Bei der Durchführung zeigte sich auch, dass das Spiel auch einer erfahrenen Spielleitung einen motivierend abwechslungsreichen Zugang zu dieser Rolle ermöglicht: So kann man statt eines allmächtigen Meisters hier leicht in die Rolle einer Prinzessin schlüpfen, was interessante Auswirkungen auf die Kommunikation im Spiel haben kann.

Das Spiel ist so konzipiert, dass Spielende ohne weiteres Material zu kaufen mit eigenen Ideen weitere Abenteuer entwickeln können. Trotzdem arbeiten wir ergänzend an einem weiteren Abenteuer-Band, das die Welt des Märchenwaldes etwas erweitern soll. Ziel ist es, ein Abenteuer zu entwickeln, das wie das im Heft für die Spielleitung enthaltene einen Mehrwert für Bildung und Therapie bringt, das aber auch für reines Hobby-Spiel genutzt werden kann.

Was uns leider noch fehlt sind Spielberichte zu euren eigenen Erfahrungen: Schickt uns also gerne eure eigenen Erfahrungsberichte oder Anmerkungen zu. Gerne direkt an EduTale oder zu SystemMatters. Wir freuen uns über die Rückmeldungen und werden diese, wenn  möglich für Folge- und Nachproduktionen berücksichtigen.

Mit märchenhaften Grüßen,

Kathrin